BBQ-Sauce selber machen – Unschlagbares Rezept

So fein Du Dein Grillgut – Steaks, Würste, Burger und und und – auch mariniert und zubereitet haben magst, so handverlesen Du beim Metzger Deines Vertrauens auch auf Qualität geachtet hast, es nützt Dir alles nichts, wenn die BBQ-Sauce, die Du dazu auf den Tisch stellst, eine kulinarische Katastrophe ist. Ist ja klar warum. BBQ-Saucen haben einen starken Eigengeschmack und viele Gäste gehen auch nicht gerade sparsam damit um. Da wird das köstlich marinierte Steak noch mit zwei Finger dick Sauce bestrichen und der gut gewürzte Burger-Patty, selbstgemacht aus Bio-Hack, wird quasi darin ertränkt. Da läuft es jedem echten BBQ-Feinschmecker gleich mal eiskalt den Rücken runter. Gruselig!

Nun kann man den Leuten ja nicht sagen, was sie mit dem Grillgut, das auf den Teller kommt, tun und lassen sollen. Wenn man da mit erhobenem Zeigefinger ankommt und schimpft und scheltet, sobald jemand nach BBQ-Sauce fragt, wirkt das ziemlich versnobt. Mittelfristig vergrault man damit nur seine lieben Gästen. Und so ein bisschen Sauce kann ja auch was Feines sein – wenn man eine gute hat jedenfalls.

Wenn Du Deinen Gästen nicht ungefragt lehrmeisterliche Ratschläge geben und sie damit nerven, sondern sie beeindrucken und kulinarisch auch gleich auf den rechten Pfad bringen willst, dann bleibt Dir eigentlich nur eins: Du musst Deine BBQ-Sauce einfach selber machen. Und warum das so ist und vor allem, wie es geht, erfährst Du genau hier und jetzt. Fangen wir einfach mal mit den Vorteilen Deiner eigenen BBQ-Sauce an:

IMMER INDIVIDUELL:

Es liegt ja auf der Hand, dass Du ganz alleine entscheidest, was in Deine BBQ-Soße hinein kommt und was nicht. Ob knoblauch-lastig, chili-scharf, fruchtig-exotisch, tomatenhaft-toll oder whiskey-wahnsinnig – es mag ja eine stattliche Auswahl an Saucen in jedem gut sortierten Supermarkt geben, aber auch da gibt es bei weitem nicht so viel, wie am heimischen Herd. Du hast hier nämlich die Möglichkeit, alles ganz nach Deinem Gusto abzuschmecken und sogar neue Kreationen zu erfinden. Und irgendwann erfindest Du dann eine, die innerhalb von einer Grillsaison zum lokalen Klassiker in Deiner Grill-Gemeinde wird. Wenn man Dich dann mal wieder auf ein Grillfest einlädt, dann heißt es nur noch: „Bringst Du bitte Deine geile BBQ-Soße mit!“ Das ist der Ritterschlag für jeden Meistergriller.

QUALITATIV BESSER:

Wenn Du Deine BBQ-Sauce fortan selber machst, dann kannst Du nicht nur individuell bestimmen, nach welchen Zutaten und wie stark danach sie schmecken soll, sondern Du hast auch die Kontrolle über die Qualität der verwendeten Zutaten. Du weißt, dass zum Beispiel nur Premium-Tomaten hinein gelangen und nicht, wie so oft bei gekauften Saucen, irgendwelche Ausschussware. Mit der Qualität der Produkte steigt natürlich auch das Geschmackserlebnis und die BBQ-Soße schmeckt nicht einfach nur irgendwie stark nach einer Richtung, sondern setzt feine geschmackliche Akzente und ruiniert Dir nicht den Geschmack des Grillguts, sondern veredelt ihn höchstens. Außerdem kannst Du den ganzen „Müll“ aus Deiner Sauce verbannen, der sonst in jeder gekauften zu finden ist, auch in den teuren. Dieser „Müll“ besteht aus: zu viel Zucker, chemischen Geschmacksverstärkern und Farbstoffen. Auch die Konservierungsstoffe kannst Du Dir sparen, denn Deine selbstgemachte BBQ-Sauce wird sofort reißenden Absatz finden und braucht deshalb gar nicht lange haltbar zu sein.

Also: BBQ-Sauce selber machen lohnt sich immer. Es ist nicht nur ein Vergnügen für Dich persönlich, weil es ja auch irgendwie Spaß macht, etwas selber zu machen und dann auch noch gut hinzukriegen, sondern auch geschmacklich und qualitativ spielt eine selbstgemachte Sauce natürlich in der allerersten Liga auf den Champions-League-Plätzen mit, anstatt wie billige Supermarkt-Saucen auf Kreisliga-Niveau.

Was Dir jetzt vielleicht noch fehlt, sind ein paar Rezept-Ideen und die Zubereitungsweise für Deine kommende BBQ-Sauce, die in der nächsten Saison alle Preise und Pokale abräumt. Darum werden uns jetzt kümmern. Zunächst einmal brauchen wir eine Grundlage, auf der die Sauce später aufbaut und weiter entwickelt wird. Dafür am beliebtesten ist natürlich der gute, alte Ketchup. Wie Du den selber machst, damit geht es los:

KETCHUP SELBER MACHEN:

Zutaten (für ca. 500 ml):

2 mittelgroße Zwiebeln
800 Gramm gestückelte Tomaten
4 Esslöffel Apfelessig
6 Teelöffel Zucker (es geht auch etwas weniger. Das musst Du selber abschmecken)
Etwas Salz zum Abschmecken

Zubereitung:

Etwas Öl in einem Topf erhitzen. Die Zwiebeln darin leicht anschwitzen. Sie sollten dabei nicht braun werden.
Den Zucker darüber streuen und die Zwiebeln karamellisieren. Mit dem Apfelessig ablöschen.
Die gestückelten Tomaten dazu geben und ca. 10 Minuten köcheln lassen. Regelmäßig umrühren.
Das Ganze anschließend durch ein Sieb drücken. Dann bleibt die Haut der Tomaten im Sieb.
Mit Salz abschmecken. Etwas fruchtiger wird es noch mit einem Spritzer Zitronensaft. Ob das nötig ist, liegt an dem Geschmack der Tomaten.
Wenn es ganz fein sein soll, dann pürierst Du das Ganze noch mit einem Pürierstab oder im Mixer.


So, fertig ist Dein selbstgemachter Ketchup. Damit hast Du eigentlich schon mal eine erste selbstgemachte BBQ-Sauce, die Du auf den Tisch stellen kannst. Denn hey! Wer steht nicht auf klassischen Ketchup – und dann auch noch selbstgemacht.

Aber es geht natürlich noch mehr. Deshalb hier noch zwei Rezepte, mit denen Du wunderbar pfiffige BBQ-Saucen zauberst – auf der Grundlage des selbstgemachten Ketchups:

AMERICAN BULLS EYE BBQ-SAUCE:

Zutaten:

250 ml (selbstgemachter) Ketchup
6 Esslöffel Worcestersoße
4 Esslöffel Butter
¼ Teelöffel Tabasco
80 Gramm brauner Zucker (selber abschmecken, es geht auch weniger)
3 Esslöffel weißer Essig
1 Esslöffel gelber Senf
3 Esslöffel fein gehackte Zwiebeln
Saft einer ausgepressten Orange
Salz zum Abschmecken


Zubereitung:

Alle Zutaten kommen zusammen in einen ausreichend großen Topf. Einmal kurz gut erhitzen und gut miteinander verrühren. Anschließend die Hitze reduzieren und gute 15 Minuten köcheln lassen. Eventuell musst Du zwischendurch mal ein ganz klein wenig Wasser dazu kippen. Aber Vorsicht! Es muss nachher die Konsistenz einer Sauce und nicht die einer Suppe haben!

Und hier die nächste Idee...

WHISKEY-BBQ-SAUCE:

Zutaten:

250 ml (selbstgemachter) Ketchup
200 ml Cola
¼ Knoblauchzehe (fein gehackt)
2 cl Portwein
½ cl Whiskey
½ Teelöffel grüne Pfefferkörner (ganz lassen, nicht zerstoßen)


Zubereitung:

Die Pfefferkörner in den Whiskey einlegen. Am besten schon einen Tag vorher.
Die Cola in einen weiten Topf geben und auf ca. 1/5 – also auf ca. 40 ml – einkochen. Das dauert gute 20 bis 30 Minuten. Leicht abkühlen lassen.
Den Ketchup dazu geben und gut verrühren. Eventuell noch etwas Wasser dazu geben, wenn die Konsistenz zu fest wirkt.
Knoblauch und eine Prise Salz hinzufügen und kurz aufkochen lassen.
Den Portwein und den Whiskey mit den eingelegten Pfefferkörnern dazu geben und gut verrühren.
Das Ganze nochmal mit Essig und Salz abschmecken. Fertig!


FAZIT:

Die fertigen Saucen füllst Du jetzt einfach mit einem Trichter in passende, gut verschließbare Flaschen. Vielleicht hast Du ja noch ein paar leere von den fiesen Saucen aus dem Supermarkt irgendwo herumstehen. Aber bitte spüle die vorher richtig gut mit heißem Wasser aus. Und mach die hässlichen Etiketten vorher ab. Das Auge isst bekanntlich mit.

Und da Du nach diesen zwei Versuchen ja schon ungefähr weißt, wie es geht, steht Deinen ganz eigenen Kreationen auch nichts mehr im Weg. Probiere aus, was schmeckt. Experimentiere, so viel Du Lust hast. Und schon bald wird jemand Deine selbstgemachte BBQ-Sauce essen und Dir das Rezept dafür abkaufen und es zu Geld machen wollen. Ob Du es herausrückst, ist natürlich nur Dir selbst überlassen. Wir wünschen auf jeden Fall viel Spaß beim Zaubern!